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  Presseartikel von 1997 – 2005 (Auswahl)


 

Salons sind Lebensstil
Brigitte Woman 5/2005


Ob damals oder heute: Salonnièren müssen »Menschenmagnet« sein, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen – wie einst Rahel Varnhagen. Frauen scheinen diese Kunst besonders gut zu beherrschen, Fremde miteinander ins Gespräch zu bringen, Gegensätze zu verbinden, andere und sich selbst zu präsentieren, so dass sich Gäste unterhalten und entspannen können.

Wie Gisela Kurkhaus-Müller. Die 67-jährige Berlinerin gilt als Profi unter den Salonnièren – wohl kaum eine Frau in Deutschland hat so viele unterschiedliche Salons auf die Beine gestellt wie sie. Sie erdachte den »Salon in Beton« im Berliner Hochhausviertel Marzahn. Oder die Länder-Themenveranstaltungen in der «Salon-Werkstatt der Kulturen«. Oder den «Salon im Schloss Steinhöfel«, wo sie mit Schauspielern und Musikern die dramatische Liebesbeziehung von George Sand und Frédéric Chopin wieder lebendig werden ließ. Salons sind für sie »ein Lebensstil, den ich nicht mehr missen möchte«. Manche organisiert sie im Auftrag von Kunden, andere, weil es ihr einfach Spaß macht, interessante Menschen aufzuspüren und zusammenzubringen. Sicher: Im Gegnsatz zu vielen kostenlosen Salons, bei denen die Spenden oft nicht mal für die Portokasse reichen, müssen Gäste bei Gisela Kurkhaus-Müller Eintritt zahlen. Doch Studenten oder andere »arme Schlucker« kommen auch schon mal umsonst rein. Schließlich weiß sie, die als Malerin und Grafikerin nach der Wende buchstäblich auf der Straße stand, selbst, wie sich ein Leben ohne Einkommen anfühlt. Und wie überlebenswichtig die Kultur ist.

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Rheinischer Merkur Der Besuch der jungen Damen Donnerstag, 29. Januar 2004
Gegen die Coolness der Welt: Salonnières bitten zur inspiriert-intimen Konversation
Die Frauen mit den gut gepflegten Adressbüchern prägen das geistige Leben der Metropole mit. Lassen sie anders diskutieren als männliche Gastgeber? Autor: Vera Rüttimann

... Eine Art Gesamtkunstwerk als Salon bietet der Atelier-Salon von Gisela Kurkhaus-Müller. Der Atelierraum in Berlin-Grünau ist in warmes Licht getaucht, auf einem Tisch sind Vasen aus blauem und buntem Glas zu einem raffinierten Stillleben arrangiert. In einer Ecke steht ein großer schwarzer Flügel, davor sitzt in einem Sessel eine nackte Frau.
Ein Mann ist im Begriff, seine Staffelei aufzubauen, um sie nach Matiss' Vorbild zu malen.
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Lokalnachrichten: Potsdam Exklusiv Mittwoch, 17. Juli 2002
Der Orient hatte Einzug gehalten, am Freitagabend im Hotel am Jägertor. Aufs Büfett hatte Sous-Chef Silvio Schneider Köstlichkeiten aus der fremden Welt gezaubert, ein persisches Safranhuhn mit Walnuss-Granatapfel-Sauce, Lamm nach Oasenart mit Kichererbsen und Karotte oder auch gefüllte Weinblätter in Thymian-Zitronenpfeffer-Marinade.
Eingeladen hatte das Hotel zu seinem dritten Salon mit dem Titel »… geblümt“, Thema waren orientalische Lebenslust und Kreativität, verbunden mit dem Werk von Maler Henri Matisse,
der die »Welt im Hier und Jetzt unablässig verherrlicht hat“, wie Organisatorin Gisela Kurkhaus-Müller verkündete. Meditative Klänge entlockte Ehsan Khandhari im Restaurant »Fiore“ zu Beginn seinem alten persischen Instrument Uhd. Extra aus Köln war Khandhari angereist, er war einst Meister im Taek-Won-Do, doch nun hat er sich auf die Kunst besonnen.
In Trier hat ihm ein persischer Flötenspieler das Musizieren und Singen beigebracht, nun gibt er Konzerte in Deutschland, Holland und Luxemburg. Seine Partnerin für den Abend im Hotel am Jägertor hatte Khandhari allerdings noch nie zuvor gesehen. Die Tänzerin Iris Sputh bewegte sich graziös zwischen den Stühlen des Restaurants zur persischen Musik – in reiner Improvisation wohlgemerkt. Vor allem Sinnlichkeit wolle sie ausdrückten, sagte Iris Sputh, die zu Pfingsten mit ihrer zweiten Regiearbeit, dem Stück »Visages“, an der Musikakademie Rheinsberg Premiere feiern wird. Zwei Malerinnen fertigten während der Darbietungen des Musikers und der Sängerin Skizzen an – so war alles vorhanden: Kultur, Kunst und kulinarischer Genuss. Nur schade, dass sich bisher nicht genügend Potsdamer Besucher für diese Salon-Abende finden.

Quelle: Lokalnachrichten: Potsdam Exklusiv Mittwoch, 17. Juli 2002



 

Ludwigsluster Kartonfest 29. Juni 2002, 15 Uhr
Ausstellung bis 04.08.2002
Die Objekte zum Thema Luft. Licht. Lust. Papiermaché sind während eines Workshops entstanden, an dem sich Rolf Biebl, Marguerite Blume-Cárdenas, Sigrid Herdam, Gisela Kurkhaus-Müller, Annette Meincke-Nagy, Hendrik Schink und Barbara Wetzel beteiligt haben.
Weitere Arbeiten der Künstler ergänzen die Ausstellung.
Umrahmt wird das Ludwigsluster Karton Fest von musikalischen Experimenten mit Stimme, Papier und Flöten von Gabriele Bultmann. Daniel Ruzzer tanzt dazu, angeregt von der Commedia dell' Arte.
Nach dem Rundgang durch die Ausstellung erwarten Sie kleine papierinspirierte und handwerkliche Köstlichkeiten.
Workshop wurde unterstützt von der Kreissparkasse Ludwigslust und weiteren Partnern.
Es erscheint ein Katalog.

Quelle: http://www.museum-schwerin.de/museum/lwl/aktuell/karton.htm



 

»Papiermaché modern«
Die Ausstellung Luft.Licht.Lust. Papiermaché ist das Resultat eines Workshops. Die Anregung für dieses Projekt gab das Schloss selbst, das für seine einzigartige Ausstattung mit Papiermaché aus dem 18. Jahrhundert gerühmt wird. Sieben Künstler arbeiteten eine Woche lang auf Schloss Ludwigslust und ließen sich dabei von der Geschichte des Ludwigsluster Karton inspirieren. Die Künstlerinnen Annette Meincke-Nagy und Sigrid Herdam konnten dabei aus ihren reichen Erfahrungen mit Papiermaché schöpfen, während für Rolf Biebl, Marguerite Blume-Cárdenas und Barbara Wetzel dieser Werkstoff eine Neuentdeckung war.
Neben den Bildhauern beteiligten sich die Grafikerin und Mitinitiatorin des Projektes Gisela Kurkhaus-Müller sowie der Designer Hendrik Schink aus Rheinsberg am Workshop. Den Künstlern bot sich die Gelegenheit für einen schöpferischen Erfahrungs-austausch in einer für sie neuen Umgebung. Aus dem Charme ihrer temporären Ateliers und der hochkarätigen Kunst in der Festetage des Schlosses resultierte eine vitale Auseinandersetzung.
Die unterschiedliche Herangehensweise der Künstler und die Modifizierung der Techniken brachte eine beachtliche Vielfalt der Werke hervor. So nutzten Sigrid Herdam und Marguerite Blume-Cárdenas mit verleimten Werbeplakaten schon vorgefertigtes Papiermaché für ihre Installation, während Hendrik Schink mit einem innovativen Materialmix aus Porzellan und Papier experimentierte. Farbintensiv und zeichenhaft wirkt die großeZweifigurenkomposition von Rolf Biebl. Wesentlich verhaltener sind die Skulpturen von Annette Meincke-Nagy, sie leben von der materialästhetischen Wirkung der porösen Oberflächenstruktur. Gisela Kurkhaus-Müller schuf in Collagetechnik eine überlebensgroße Figur und stimmungsvolle Aquarelle. »Verpuppung“ nennt Barbara Wetzel ihre Objekte, eine nicht ganz ernst gemeinte
Nachbildung verschiedener Kleidungsstücke. Die Ausstellung zeigt, dass das Papiermaché nicht nur ein historischer Kunststoff ist, sondern sich auch im aktuellen Kunstschaffen behauptet. Die in Ludwigslust entstandenen Objekte werden in der Ausstellung durch weitere Arbeiten der Künstler ergänzt. Das Kunstprojekt wurde von der Kreissparkasse Ludwigslust und weiteren Partnern unterstützt.

Quelle: http://www.schwerin.de/veranstaltungen/1025501897705.htm



 

Ludwigsluster Tageblatt Dienstag, 29. Januar 2002
Kunst aus dem Schloss »hinaustragen«
Mit »Ludwigsluster Salon« neue Veranstaltungsreihe initiiert/Papiermaché-Projekt
als moderner Exkurs

Mit dem »Ludwigsluster Salon« rief das Schloss jetzt eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben, deren Stil sich gänzlich von den bereits etablierten abhebt. In vergleichsweise kleinem Rahmen – die Premiere am Freitag erlebten etwa 60 Gäste – wird vor allem Wert auf Gemütlichkeit gelegt, weshalb die Salon-Abende ein Mix aus Kultur, Vortrag, Essen und Gesprächen sind.
»Die Themen werden wechseln, jedoch immer am Schloss aufgehängt«, so Gisela Kurkhaus-Müller. Erfolgreich initiierte die freischaffende Künstlerin die Salon-Abende in Berlin und fand in Schlossleiterin Heike Kramer eine begeisterte Mitstreiterin, selbiges in der Kreisstadt zu versuchen.
Und was lag da näher, als die Auftaktveranstaltung unter den Titel »Papiermaché« zu stellen. Der Ludwigsluster Carton, hergestellt in der herzoglichen Manufaktur, faszinierte schon im 18. jahrhundert als preiswerter Kunstoff und damit als Alternative, etwa zu Porzellan. Über die Entstehung des Cartons, den Niedergang und Künstler wusste Heike Kramer den Gästen zu berichten. Auch von der irrigen Annahme, dass das Papiermaché Ludwigsluster Erfindung sei, und von der Blüte zu der es hier getrieben wurde. Beachtlich ist die bis heute erhalten gebliebene Vielfalt an papiermaché-Arbeiten.
Unterstützt von der Kreissparkasse zieht das Schloss jetzt den Bogen zu einem modernen Projekt: Luft. Licht. Lust - Papiermaché soll 2002 realisiert werden. Für Ende April/Anfang Mai ist ein Papiermaché-Workshop mit unterschiedlichsten Künstlern geplant. War die Herstellung einst völlig geheim, ist es nun nicht nur gewollt, den Künstlern über die Schultern zu schauen. Auch werden sie im Juni Kurse veranstalten. Die entstandenen Objekte sind dann in Ausstellungen zu sehen: Im Schloss, im Park, in öffentlichen Gebäuden, Geschäften – die Kunst wird hinausgetragen. Heike Kramer: »WIr wollen ein Faltblatt, vielleicht sogar einen Katalog erstellen und Touristen in die Hand geben. Auch die Stadt soll zu Entdeckungen reizen.«


Quelle: Ludwigsluster Tageblatt vom 29. Januar 2002 von Simone Herbst



 

Nicht von Pappe: Soiree mit Künstlern an der Regattastraße
Zu einem «Salon» lädt Gisela Kurkhaus-Müller am Freitag, 7. Dezember, um 20 Uhr ins Gartenhaus der Regattastraße 100 ein. Thema des Abends ist «Pappmaché». Die Künstlerin stellt auf ihrer Soiree andere Künstler vor, die mit Papier und Pappe arbeiten wollen. Ihre Kunstobjekte sollen dann im Schloss Ludwigslust ausgestellt werden.
Hintergrund: Schon um 1760 fertigte man in diesem Schloss aus Papier und Mehlkleister Dekorationen, Büsten und Möbel an. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts bezog der europäische Adel den edlen «Ludwigsluster Carton». Der Abend wird von Vorträgen und musikalischen Experimenten «mit Papier, Stimmen und Flöten» begleitet. Kulinarische Genüsse sind im Grünauer Atelier-Salon ebenfalls vorgesehen. Sie sind aber nicht aus Pappe, sondern aus dem Restaurant «Chateau 105» an der Regattastraße.
Der Eintritt zur Soiree beträgt inklusive Speisen 65 Mark.


Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/archiv2001/011207/lokalanzeiger_so/story481495.htm



 

Die neue Salonkultur – Ob literarischer Abend, Szenetreff oder Kontaktbörse – zwischen Smalltalk und Schnittchen entdecken junge Frauen einen alten Hauptstadt-Mythos wieder:
den Berliner Salon
(ein Auszug)
...
Der große Atelierraum ist in warmes Licht getaucht, auf einem Empiretisch sind leuchtend orangefarbene Kürbisse, bunte Stoffe und Vasen aus grünem und blauem Glas zu einem frabenfrohen Stillleben arrangiert. In einer Ecke steht ein großer schwarzer Flügel, davor sitzt in einem Sessel eine nackte junge Frau. Ein Mann baut gerade seine Staffelei auf, um sie zu malen. Etwa fünfzig Gäste sind zum »Matisse-Abend« in den Atelier-Salon der Grafikerin und Künstlerin Gisela Kurkhaus-Müller gekommen. Zwei Frauen stehen erwartungsvoll mitten im Raum in der Hand ein Glas Kir. »Ich arbeite mindestens zwölf Stunden, sechs Tage die Woche«, stellt sich Senay Celik vor, die in Kreuzberg einen türkischen Feinkostladen führt. »Mein Leben ist so stressig. Und hier ist soviel Ruhe. Ich freue mich auf einen angenehmen, langsamen Abend.« >>>


Artikel auch als pdf zum Download: Salonkultur.pdf
Quelle: Marie Claire, Januar 2000, Seite 48 und 49, Autorin: Patricia Bröhm



 

Berliner Morgenpost 15.02.2002 , Ressort Lokalanzeiger Süd-Ost
Musenkuss - die Sabine Christiansen der Literatur
Die Szene der Berliner Literatursalons taumelt zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Von Hendrik Werner

Sanft wie der Kuss einer Muse kündigt sich die Lesung an. Kubanische Liebesleidlieder tropfen sacht und schmerzerfüllt aus schwarzen Lautsprechern, fließen langsam über die lindgrün gestrichenen Wände, durchströmen die feierabendlich gestimmten Zuhörer. Auf Bistro-Tischen mit samtenen Überwürfen ranken sich rotumflorte weiße Rosen dem milden Kerzenlicht entgegen. Auf Stühlen und Sofas räkeln sich bekennende Liebhaber des Schönen, Guten und Wahren. Nickelbrillenträger Mitte dreißig in Denkerpose, Seniorenstudenten in Jeans und Holzfällerhemd. Alltagslyriker mit Kladde unter dem Arm, Lebenskünstler mit Beuyshut und Zigarette im Mundwinkel. Einander wortlos in froher Erwartung der hehren Dichterworte verbunden. Vor der literarischen Moral indes kommt das Knabbern. Rotwein und Vanillekipferl sollen den Gästen des Literarischen Salons im Podewil die Veranstaltung schmackhaft machen. Ein Gesamtkunstwerk soll es sein, Leben und Kunst versöhnen. An diesem friedlichen Ort, so hat es den Anschein, soll eine Theorie des Philosophen Friedrich Nietzsche praktisch werden, der zufolge unser Dasein nur noch ästhetisch zu rechtfertigen ist. Und das kann doch auch ganz schön sein. Zumal im heimeligen Clubraum des Podewil, in das die Theaterwissenschaftlerin Britta Gansebohm seit vorvergangenem Jahr lädt, um dem literarischen Nachwuchs eine Chance, mithin ein Forum zu geben.
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Märkische Oderzeitung MOZ 21. November 2000
Geschichten aus dem Salon
Gisela Kurkhaus-Müller schafft an ungewöhnlichen Orten die Atmosphäre für gute Gespräche

von Ulrike von Leszczynski
Ob der Platz frei sei, fragte die ältere Dame schüchtern. »Ja, natürlich, setzen Sie sich nur«, und der Tischnachbar half beim Zurechtrücken des Stuhles. Es entspann sich ein Gespräch, wie es in den Abendstunden bei einem Glas Rotwein beginnt, in der warmen Atmosphäre eines Literatursalons.
Sie sei, erzählte die Seniorin, das Patenkind von Lisa Tetzner. Ob man den Namen noch kenne? »Ja, natürlich, die Kinderbücher.« Und Amelies Zenker, die Erzählerin, blühte auf in der Erinnerung an die Schriftstellerin und Märchensammlerin Tetzner aus Zittau, die 1933 mit ihrem Mann Kurt Kläber ins Schweizer Exil flüchtete. 1963 ist sie nahe Lugano gestorben. Ihrem Patenkind in Neu-Zittau blieb seitdem nur ein Traum: Einmal das Schweizer Haus zu sehen, in dem Lisa Tetzner ihre Jugendbuch-Reihe »Die Kinderaus Nr. 67« schrieb, »der Kriegsjugend zum Gedächtnis, der Nachkriegsjugend zur Mahnung.« Das Haus, in dem auch Anna Seghers und Bert Brecht zu Gast waren.
Es ist gut, von Annelies Zenker an diesem Abend das schöne Ende dieser geschichte zu hören: Die Schweizer Behörden haben ihr nach dem mauerfall ihren Wunsch erfüllt. Sie luden sie ein, für ein paar Tage in Lisa Tetzners Haus zu wohnen, das heute ein Museum ist. Es ist eine Kunst, die Atmosphäre für solche Gespräche der leisen Töne zu schaffen, einen Treffpunkt. Der Berliner-Künstlerin Gisela Krkhaus-Müller ist es ein Bedürfnis, jenseits der schicken Ausgehmeilen in Mitte solche Orte zu schaffen, ganzbewusst in den Berliner Außenbezirken, in Marzahn, Hellersdorfoder Grünau. Dort, wo es »ruhiger« ist, wie sie sagt und »natürlich gewachsen.« >>>

Artikel auch als pdf zum Download: Geschichten aus dem Salon.pdf
Quelle: Märkische Oderzeitung, Dienstag, 21. November 2000



 

Bucherscheinung 1999
Das Gesellige Canapé
Cornelia Saxe “Das gesellige Canapé Die Renaissance des Berliner Salons«
mit Fotografien von Annett Ahrends, Quadriga Verlag Berlin 1999, Geb. 240 S., ISBN 3-88679-331-1, EUR 15,95
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Auszug aus dem Buch von Cornelia Saxe
In den neunziger Jahren dieses Jahrhunderts sind die Salonieren wieder auferstanden, die Salonkultur blüht erneut in Berlin: ob als literarischer, kulinarischer oder akademischer Salon, ob als »Atelier-Salon«, »Damensalon« oder »Salon in Beton«. Die politischen und sozialen Veränderungen gerade des letzten Jahrzehnts haben in der unüberschaubar gewordenen Metropole den Wunsch nach Begegnungen im kleinen Kreis aufkommen lassen. Es besteht das Bedürfnis nach einem Rahmen, in dem man vertraute Menschen wiedersehen und Gleichgesinnte kennenlernen kann. Statt nüchterner Veranstaltungen sind private oder halböffentliche Gesprächskreise gefragt, bei denen sich künstlerischer Vortrag, Geselligkeit und Meinungsaustausch ergänzen. Hierfür bietet der Salon, den man als regelmäßigen Empfangsabend für einen literarisch und künstlerisch interessierten Kreis definieren könnte, die passende Begegnungsmöglichkeit.


Quelle: http://www.berliner-geschichtssalon.de/html/canape.htm



 

Frankfurter Rundschau Samstag, 6. März 1999 (Zeit und Bild)
Esprit im Salon
In Berlin lebt eine kulturelle Tradition auf · Von Johannes Wendland
Da stehe ich nun. Um mich herum Grüppchen, ins Gespräch vertieft. Man kennt sich. Ich kenne keinen. »Männer sind heute eher schüchtern«, wird später eine Salondame zu mir sagen. Da ist was dran.
Zuerst also der Raum. Ein kleines, galerieähnliches Zimmer, eine schmale Treppe führt hinauf in den eigentlichen Salon. Hier unten gibt es zum Empfang ein Glas Wein. Sächsisch, weiß trocken. An den Wänden hängen Grafiken, schnelle Porträts, andere stärker ausgearbeitete frabige Zeichnungen. Die Hausherrin selbst hat die Bilder geschaffen, Gisela Kurkhaus-Müller und Salondame. Die Wände sind sorgsam ausgeleuchtet, Licht in einer angenehmen Mittellage füllt den Raum. Hell genug, um die anderen wahrzunehmen, dunkel genug, um diskret die Lage zu peilen. Bei genauerem Hinsehen scheint es durchaus noch andere zu geben, die einzeln dastehen oder sitzen. Zunächst also mit der Hausdame angestoßen, ein Dank für die Einladung per Post, kurzer Smalltalk, dann Platz genommen in einer Ecke. Erstmals reinhören, lächeln, verbindlich-unverbindlich.
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Quelle: Frankfurter Rudschau, 6.3.1999 Zeit und Bild von Johannes Wendland